23.6. - 14.7.2018
Oxyd Kunsträume
8408 Winterthur
Ausstellung vom 23. Juni bis 14. Juli 2018
Vernissage: Samstag, 23. Juni 2018, 17 – 23 Uhr
Rebekka Gnädinger
«là où je suis, c’est loin d’ici»
Malerei und Collage sind die beiden prägenden Medien in Rebekka Gnädingers Werk. In den beiden vorderen Räumen im oxyd zeigt die Künstlerin neue gross- und kleinformatige Malereien, im hinteren Raum eine grosse Welle, die sich in mehreren Lagen über die Wand ergiesst. Starke Farben und Formen, Motive, die nah am Kitsch schrammen und eine Malerei, die immer wieder an visuelle Überforderung grenzt, prägen die künstlerische Haltung von Rebekka Gnädinger.
"Der Himmel ist links. Rebekka Gnädingers Himmel ist links, die Welle pink und Flamingos tanzen am Hacken. Sie stellt dar, was nicht sein kann. Der Luxus der Künstlerin. Halbschlafbilder, Erinnertes, Imaginiertes in Form von Vögeln und Händen und Strukturen auf Wasser auf Öl auf Papier laden ein zum farbenreichen Rundgang durch ein Wellenland.
JAMM REKK, der Friede liegt in der Struktur des Wassers, blau blau blau –
der Pool, der nicht mehr sein will, als er ist. ONLINE BEFORE SUNRISE,
ein formales Relikt aus Leipzig, digital-nervöse Komposition, erlöst von LONGING (MBËKË MI) – einer Welt, einem Bild, das im Halbschlaf frühmorgens in Saint-Louis aufschien und nie mehr verschwand. Da ist es,
will gelesen und verstanden werden und entzieht sich doch wieder dem analytischen Zugriff. Keine Analyse, sondern reine Verführung: Was atmet der betörende Mund in TURN THE LIGHTS DOWN LOW? Sinken wir alle hinab, verschwinden gemeinsam in der Tiefe der Nacht. KORA. Night Fever, Tanz und Drinks in der FLAMINGO BAR, heiss, feucht, bunt. Eine mehr und doch eben die eine, die in Saint-Louis am Meer, wo einst Sklavenschiffe einliefen und heute Tourist*innen stranden. Von überall her. AFRICAN TOURIST. Wir, sie. OTHERS. Wir alle sind verflochten. Alle sind wir Andere. TROPICAL OPTIMIST. Und die Welle rollt immer weiter, auf Papier, aus China mit Matisse über Nizza zu Rebekka, WAVE."
(Katharina Flieger)
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Rebekka Gnädinger (1982* in Winterthur), lebte und arbeitete von 2007 bis 2016 in Leipzig. Ein Residenzprogramm führte sie 2016 nach Saint-Louis, eine alte senegalesische Handelsstadt am Meer – ein Aufenthalt, der ihr aktuelles Schaffen prägt. Mit der Werkgruppe «là où je suis, c’est loin d’ici» vereint sie bunt und stark Imaginiertes und Erinnertes; auf Öl, Papier, hinter Glas und auf die Leinwand gebracht, von weit her nach Winterthur-Wülflingen.